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    13. September 2022

    Einschlafhilfen und Schlafassoziationen

    Müssen sie immer abgewöhnt werden? 

     
    Hast Du Dich schon mal gefragt, was alles dafür notwendig ist, damit Du am Abend gut und schnell einschlafen kannst? Also bei mir ist es mein geliebtes Kissen (mit Hotelkissen komme ich z.B. so gar nicht klar und es dauert ewig, bis ich zur Ruhe finden kann). Dann ist es mir unheimlich wichtig, dass es komplett dunkel ist (also wirklich stockfinster). Jede Lichtquelle, egal wie klein, kann mich schnell von meinem Ziel abbringen. Es sollte dabei möglichst nicht zu kalt sein, zu warm ist es aber auch nicht so schön. Und dann ist da noch mein Mann, den ich nicht nur liebe, sondern tatsächlich auch vor sich schniefend neben mir schlafend brauche - dann ist in meinem persönlichen Koordinatensystem alles an seiner Stelle und ich kann beruhigt in die Nacht starten. 
     
    Würde einer dieser Bausteine fehlen, würde ich mich unwohl fühlen und das Einschlafen würde automatisch länger dauern. Und natürlich hätte ich meine Schwierigkeiten damit, wenn ich mitten in der Nacht nicht genauso aufwache, wie ich eingeschlafen bin, sondern z.B. auf dem Fußboden im Wohnzimmer, ohne meine Bettdecke oder ohne meinen Mann an meiner Seite. So würde ich kein Auge zumachen können und ans Weiterschlafen wäre gar nicht mehr zu denken. Denn, siehe oben, es gehören gewisse Dinge, die ich gewohnt bin so zu haben, damit ich gut schlafen kann. 
     
    Nachdem Du bei Dir den Selbstcheck gemacht hast, kannst Du Dich gerne auch mal fragen, was Dein kleiner Schatz alles braucht, um schlafen zu können. Die meisten Kinder brauchen ebenfalls die Dunkelheit, sonst sind sie schnell abgelenkt - so geht es uns Erwachsenden ganz oft aber auch. Dann gibt es Kinder, die es ganz still brauchen (wiederum wegen der Ablenkungsgefahr) und wiederum andere, die bei kompletter Stille nicht schlafen könnten, denn sie signalisiert ihnen eher, dass sie ganz alleine sind und das steht automatisch in einem Widerspruch zum nächsten Thema. 
     
    Eins ist klar - Sicherheit steht bei Kindern an der ersten Stelle, wenn es ums Schlafen geht. Fühlen sie sich nicht in Sicherheit - können sie nicht schlafen, so einfach ist das. Dabei ist es super individuell, was Kinder brauchen, um sich sicher zu fühlen. Den einen reicht es zu wissen, dass die Mama immer zur Stelle ist, wenn sie sie rufen. Die anderen wiederum müssen die Mama oder eine andere Bezugsperson praktisch mit dem ganzen Körper spüren, um sich ihrer Nähe sicher zu sein. Und natürlich gibt es da ganz viele andere Optionen dazwischen. Von Händchen halten bis hin zu die ganze Zeit im Arm sein ist alles dabei - Hauptsache, ich weiß als Baby oder Kleinkind durchgehend, selbst mit geschlossenen Augen, dass MaPa noch da ist und ich nicht alleine gelassen werde. 
     
    Dann gibt es viele Kinder, die sich mit Hilfe vielfältiger motorischer Abläufe selbst regulieren oder für eine Entspannung sorgen, indem sie z.B. an den Fingerkuppeln der Eltern knibbeln, an ihren Haaren ziehen oder am Bauchnabel (und manchmal Brustwarze) herumdrehen. Auch diese, teilweise skurrile Angewohnheiten, zählen mit zu den sogenannten Einschlafhilfe oder Schlafassoziationen, solange ein Kind nur so einschlafen kann.
     
    Weniger kurios sieht es bei den Kindern aus, die zum Einschlafen etwas vorgesungen oder vorgelesen bekommen wollen. Aber auch das sind Dinge, die den Kleinen sowohl die nötige Sicherheit vermitteln (solange ich MaPa hören kann, bin ich nicht alleine) als auch beim Entspannen helfen. 
     
    Die klassische Einschlafhilfe, ganz besonders bei kleineren Babys und Kindern, ist natürlich das Nuckeln - ganz egal ob Einschlafstillen an der Brust oder trinken aus einem Milchfläschchen. Die natürliche beruhigende Wirkung vom Saugen ist von der Natur aus so vorgesehen und hilft den Kleinen, sich schnell zu entspannen und einzuschlafen. 
     
    Das Baby zum Einschlafen wiegen, schaukeln oder auf dem Gymnastikball hüpfen  sind alles meist sehr effektive Einschlafhilfen, besonders, wenn das Kind unruhig oder bereits zu müde ist und Schwierigkeiten damit hat, sich zu entspannen und loszulassen. Was bei kleineren Babys mehr als natürlich ist, dass sie nur in Bewegung einschlafen können, wird es bei älteren Kindern gerne mal zu einer Art Erwartungshaltung oder einem MUSS zum Einschlafen, auch wenn sie es an sich gar nicht mehr brauchen. 
     
    Das waren jetzt die typischen Beispiele für Einschlafhilfen, wobei es da aus meiner Erfahrung auch viele andere gibt, auf die man als nicht betroffener kaum selbst kommen würde und doch tun es müde und erschöpfte Eltern, meist aus purer Verzweiflung bzw. aus der guten Absicht heraus - frei nach dem Motto "Hauptsache es schläft". 
     
    Sind Einschlafhilfen oder Schlafassoziationen denn etwas Schlechtes, das unbedingt wieder abgewöhnt werden muss? Diese Frage stellen sich viele Eltern, denn man hört so einiges. Zumindest werden Schlafgewohnheiten oft in Zusammenhang mit Schlafproblemen gebracht. Aber stimmt das wirklich?

     

     
    Grundsätzlich gilt: wenn weder Eltern noch das Kind Probleme damit haben, muss auch nichts abgewöhnt werden. Wenn ihr euren kleinen Schatz also gerne händchenhaltend in den Schlaf begleitet und es genießt, dann macht es so lange, wie es euch noch Spaß macht, ohne Rücksicht auf ungebetene Kommentare aus eurem Umfeld.
     
    Gibt es denn aber Situationen, in denen es hilfreich wäre, eine Einschlafhilfe abzugewöhnen oder sie zumindest durch eine andere zu ersetzen?
     
    Ja, sicher und das würde ich z.B. empfehlen, wenn folgende Punkte auf euch zutreffen: 
     
    • Es ist für die Eltern auf Dauer sehr belastend ist, weil z.B. das lange Tragen im Arm langsam zu Rückenproblemen führt oder das Knibbeln und Kratzen schmerzhaft  ist oder gar blutige Spuren hinterlässt. Niemand muss so etwas einfach aushalten und es ist ok, an der Stelle eine klare Grenze zu ziehen und sich nach Alternativen umzusehen.
     
    • Das Kind wacht sofort auf, wenn die Einschlafhilfe weg ist und es ist seitens der Eltern nicht möglich, sie dauerhaft anzubieten. Ich kenne leider sehr viele Beispiele von Babys, die spätestens nach 30-60 Minuten wach sind, sobald die Hand, die sie zum Einschlafen halten durften, nicht mehr da ist. In diesem Rhythmus geht es dann teilweise die ganze Nacht, was wiederum für beide sehr belastend sein kann, sowohl für MaPa als auch für das Kind selbst, dass nicht gut zur Ruhe kommen und sich entspannen kann, weil es ständig aufpassen muss, ob denn die Hand noch da ist. 
     
    • Die gewohnte Einschlafhilfe funktioniert nicht mehr. Das bedeutet, dass entweder das Einschlafen damit immer länger dauert oder das Kind auf diese Art und Weise gar nicht mehr in den Schlaf findet. So hat jede Einschlafhilfe eine Art Verfallsdatum. Der Saugreflex fängt z.B. bereits ab dem 6. Lebensmonat an, nachzulassen und wird immer weniger, bis es mit etwa dem ersten Geburtstag fast vollständig verschwindet. Oft ist es dann so, dass Kinder nur noch aus totaler Erschöpfung an der Brust oder mit Fläschchen einschlafen können und auch gegen frühen Morgen ihre Probleme damit haben, alleine durchs Nuckeln weiterzuschlafen.
     
    Trifft einer der 3 Punkte auf euere Schlafsituation zu? Wenn ja, dann schaut euch am besten bald nach einer alternativen Einschlafhilfe um. Wichtig ist, dass ihr dann gemeinsam etwas findet, was nicht nur effektiv ist, sondern euch alle auf lange Sicht glücklich macht, damit ihr die Einschlafbegleitung wieder genießen könnt. Es wird sicherlich kein einfacher Weg sein, deswegen empfehle ich, einen Plan immer in kleine Zwischenschritt aufzuteilen. So ist der Übergang für euren kleinen Schatz nicht so stressig und ihr habt mit kleineren Aufgaben definitiv bessere Chancen, konsequent zu bleiben. Wenn wir entschlossen sind und einen guten Plan haben, dann spüren es unsere Kleinen und es fällt ihnen wesentlich einfacher, sich auf Veränderungen einzulassen. Und am Ende wird die ganze Familie mit mehr Lebensqualität belohnt. Alles wird gut!

     

     

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    Über die Autorin

     

    Irina Kaiser ist Schlafexpertin, Stillberaterin und Mama von zwei Kindern. Seit 2017 steht sie mit ihrem umfangreichen Wissen und Erfahrung müden Eltern zur Seite auf ihrem Weg zu einem entspannteren Familienleben, ohne Schlafentzug. Ihre Online-Kurse sind bekannt für ihren sanften und bedürfnisorientierten Ansatz und haben bereits Tausenden von Familien geholfen, mehr Schlaf zu bekommen.

     

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